Die Gartenstädter Feuerwehr
Gegründet wurde die Feuerwehr Gartenstadt in Nürnberg im Jahre 1915. Heute liegt der frühere "Vorort" fast mitten drin in der Stadt. Umschlossen wird die Gartenstadt heute vom Rangierbahnhof im Norden, dem Staatshafen im Süden, der A73 und dem dahinterliegenden Reichswald im Osten.
Innerhalb des Stadtgebietes Nürnberg übernimmt die Berufsfeuerwehr zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt einen festgelegten Gebietsabschnitt. Dazu gehört u.a. der Staatshafen mit seinen Industriegebieten, der Rangierbahnhof mit Industrie, das Gewerbegebiet Gibitzenhof, sowie die Stadtteile Gartenstadt, Falkenheim, Bauernfeindsiedlung, Gibitzenhof, Hasenbuck und Maiach. Über diese Grenzen ist die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt auch tätig - z.B. bei größeren Einsatzaufkommens oder Großeinsätze, Unwetter, schweren Verkehrsunfällen usw.
Übersichtskarte Löschbezirk (1,3 MB)
Löschbezirk
Alarmiert wird die Freiwillige Feuerwehr zeitgleich mit den Einheiten der Berufsfeuerwehr. Die Leitstelle der Berufsfeuerwehr entscheidet dabei Rechnerunterstützt bei welchem Schadensfall die Freiwilligen Feuerwehren alarmiert werden. Die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt ist bei Bränden ab der Stufe 3 (Zimmerbrand u.ä.), technischer Hilfeleistungen wie z.B. Verkehrsunfällen mit eingeklemmter Person, Unwetter und objektbezogen Brandmelder (Schulen, Altenheimen) automatisch zugeteilt. Auf Grund des hohen Einsatzaufkommens und der nahegelegenen Feuerwache 4 werden wir jedoch nicht alarmiert bei kleineren Einsätzen wie Türöffnungen, normalen Brandmeldealarmen, Ölspuren, kleineren Verkehrunfällen und Kleinbränden.
Bereits seit 1970 engagieren wir uns im erweiteren Katastrophenschutz, aktuell sind wir in verschiedenen Kontigenten mit dem Löschfahrzeug "LF20 KATS" oder dem Strahlenschutzsonderfahrzeug vorgeplant. In den letzten 25 Jahren waren wir u. a. überörtlich beim Elbehochwasser 2002 in Dresden; 2006 unterstützen wir bei der Schneekatastrophe in Regen; 2007 beim Hochwasser in Baiersdorf, 2013 beim Hochwasser in Deggendorf, 2019 bei der Schneekatastrophe in Bayrischzell und zu letzt 2022 bei den Waldbränden in der sächsischen Schweiz (Landkreis Pirna).
Warum gibt es uns?
Die Gartenstädter Feuerwehr in Nürnberg
In erster Linie sind wir eine Ergänzung zur Berufsfeuerwehr. Rückt die Berufsfeuerwehr in unserem Lösch- und Hilfeleistungsbezirk aus, werden wir von der Einsatzzentrale zeitgleich über unsere Funkmeldeempfänger (mitfinanziert durch Spenden unserer Gartenstädter Bürger) alarmiert und unterstützen die Kräfte der Berufsfeuerwehr an der Einsatzstelle. Natürlich sind wir auch in der Lage, Einsatzstellen allein abzuarbeiten. Dies ist sehr häufig bei Unwettereinsätzen der Fall, wo viele Notrufe gleichzeitig eingehen. Ohne Freiwillige Feuerwehren würden sich die Kosten für den Brandschutz massiv erhöhen. Das Personal der Berufsfeuerwehr müsste erheblich aufgestockt werden, um die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu gewährleisten.
Der Löschzug Gartenstadt unterhält eine eigene Jugendgruppe, in der Jugendfeuerwehranwärter auf den aktiven Dienst vorbereitet werden. Wir werben damit Nachwuchskräfte für uns und auch für die Berufsfeuerwehr.
Was machen wir?
Tatkräftig im Ehrenamt
Unsere wichtigste Aufgabe ist natürlich die Bewältigung von Feuerwehreinsätzen aller Art. Dazu zählt der klassische Brandeinsatz, über Verkehrsunfälle auf Straße oder Schiene mit verletzten und eingeklemmten Personen, bis hin zu Unwettereinsätzen, bei denen umgestürzte Bäume beseitigt oder Keller ausgepumpt werden müssen. Wir sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Egal ob nachts, wenn wir schlafen, untertags bei der Arbeit oder am Abend, im Urlaub oder am Wochenende in der Freizeit. Das erfordert viel Verständnis unserer Familien und auch unserer Arbeitgeber, wenn wir zum Beispiel gerade bei Unwettereinsätzen viele Stunden nicht an unserem Arbeitsplatz sind oder an Weihnachten zum Zimmerbrand oder Silvester zum Dachstuhlbrand ausrücken.
Um diese vielfältigen Aufgaben adäquat ausführen zu können, bedarf es selbstverständlich einer guten Ausbildung. Bis ein Feuerwehrmann zum Einsatz ausrücken darf, muss er eine mehrwöchige Grundausbildung durchlaufen. Diese nennt sich Truppmann-Lehrgang und wird von den ehrenamtlich tätigen Ausbildern der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Berufsfeuerwehr durchgeführt. Da der Ausbildungsstand ständig erhalten und erweitert werden muss, gibt es weiterführende Lehrgänge, die von der Berufsfeuerwehr oder der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg abgehalten werden. Außerdem führen wir mindestens zwei Mal im Monat eigene Übungen und Unterrichte am Standort durch, in denen alle möglichen Einsatzszenarien immer wieder durchgespielt werden.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Brandschutzerziehung von Kindern und Jugendlichen. Wir sind deshalb sowohl in Schulen als auch Kindergärten präsent, wo wir die Heranwachsenden über die Gefahren beim Umgang mit Feuer aufklären. Bei diesen Präsentationen erklären wir die zu treffenden Maßnahmen falls es zu einem Brand gekommen ist.